Historische und sozialpsychologische Grundlagen
Das Forschungsinstitut direkte Demokratie (FIDD) und das Institut für personale Humanwissenschaften und Gesellschaftsfragen (IPHG) laden im Rahmen des 175-Jahr-Jubiläums der Schweizerischen Bundesverfassung zu einer öffentlichen Tagung ein.
Die Tagung wird die historischen und sozialpsychologischen Grundlagen der Bundesverfassung von 1848 aufzeigen. Dieser interdisziplinäre Ansatz ist gerade in der heutigen Zeit wichtig, um adäquat auf Gegenwartsfragen Antworten zu finden und den Frieden aktiv zu fördern.
Dabei sollen in historischer Hinsicht die zentrale Bedeutung der immerwährenden bewaffneten Neutralität und des Genossenschaftsprinzips für die Entstehung der Bundesverfassung hervorgehoben und gewürdigt werden.
Die Sozialpsychologie betont für diesen Prozess besonders das personale Menschenbild, welches das zentrale Fundament für die Ausarbeitung der Bundesverfassung darstellt. Ziel war, im menschlichen Miteinander dem Gemeinwohl (Bonum Commune) zu dienen und somit ein friedliches Zusammenleben des viersprachigen, multikulturellen und multireligiösen Bundesstaates zu sichern, der auch die Minderheiten im Land schützt.
Datum: Samstag, 7. Oktober 2023, 9 bis 12 Uhr und 14.30 bis 17.00 Uhr.
Ort: Institut für Personale Humanwissenschaften und Gesellschaftsfragen, Fischingerstrasse 66,8370 Sirnach
Samstag, 2. Oktober 2021, 9.00 bis 16.30 Uhr
Haus der Begegnung, Klosterweg 16, Ilanz
Im Mittelpunkt der siebten wissenschaftlichen Konferenz des Forschungsinstituts direkte Demokratie sollen Forschungsresultate stehen, welche aufzeigen, inwiefern der Kanton Graubünden die direkte Demokratie in der Schweiz gefördert hat. Mit der Konferenz möchten wir den Forschungsstand diesbezüglich aufzeigen und zu weiteren Forschungsprojekten anregen.
Der französische Staatstheoretiker Jean Bodin macht 1583 in seinem Hauptwerk „Sechs Bücher über den Staat“ einige aufschlussreiche Bemerkungen über die Schweizerische Eidgenossenschaft. So ordnet er sämtliche Landsgemeindeorte, einschliesslich Graubünden, den „demokratischen Staatswesen“ zu. Die „Graubündner Orte“ seien „nach Verfassung und Regierung so rein demokratisch wie sonst kein Staat“. Neben dieser Fremdbeschreibung finden sich in den Quellen kurze Zeit später auch Selbstbeschreibungen der Eidgenossen, am frühesten offenbar für das Bündnerland, wo sich 1618 in einem bestimmten historischen Kontext die früheste Verwendung des Begriffs der Demokratie für die Schweizerische Eidgenossenschaft findet: „Die Form unseres Regiments ist Democratisch.“ Die „demokratische Form“ Graubündens wird dann im 19. Jahrhundert immer wieder als Vorbild genannt, wenn es darum geht die Volksrechte auszubauen. Was heisst „demokratisch“ in den unterschiedlichen historischen Kontexten und welche Bedeutung erhielt die vormoderne demokratische Form Graubündens für die Entwicklung der modernen direkten Demokratie? Diesen und weiteren Fragen soll die Konferenz in Ilanz nachgehen.
Im Anschluss an die letztjährigen Konferenzen zur Bedeutung des katholischen Konservatismus, des Liberalismus und des Frühsozialismus für die direkte Demokratie in der Schweiz sowie der theoretischen Grundlagen des Naturrechts und des Genossenschaftsprinzips befasste sich das Forschungsinstitut im Rahmen der sechsten Konferenz mit der Landsgemeinde und dem Kanton Glarus. Nun sollen fortgesetzt die Kantone mit ihrem Beitrag für die direkte Demokratie im historischen Fokus stehen, nach dem Kanton Graubünden soll nächstes Jahr der Kanton Tessin folgen.
Tondokumente der 7. Wissenschaftlichen Konferenz:
Begrüssung - Herr Cadalbert |
René Roca |
Florian Hitz |
Jon Mathieu |
Stefan G. Schmid |
Randolph C. Head |
Samstag, 3. Oktober 2020,
9.00 bis 16.30 Uhr
Elm, Gemeindehaus, Dorf 47
Im Mittelpunkt der sechsten wissenschaftlichen Konferenz des Forschungsinstituts direkte Demokratie sollen Forschungsresultate stehen, welche die Landsgemeinde allgemein und den Kanton Glarus im Speziellen als Förderer der direkten Demokratie beleuchten. Die Landsgemeinden in der Schweiz sind wissenschaftlich wenig erforscht. Die Landsgemeinde Glarus hingegen war in den letzten Jahrzehnten immer wieder Thema im Rahmen von wissenschaftlichen Fragestellungen. Mit der Konferenz möchten wir den Forschungsstand diesbezüglich aufzeigen und zu weiteren Forschungsprojekten anregen.
Die genossenschaftlich verfasste Landsgemeinde in der Schweiz und insbesondere auch diejenige von Glarus hoben die autonomen Mitbestimmungsrechte der Gemeinden auf die kantonale Ebene. Sie waren ein wichtiges demokratisches Modell für zahlreiche ländliche Volksbewegungen im 18. und 19. Jahrhundert und zentral auf deren Weg zu mehr direktdemokratischen Volksrechten. Im jeweiligen historischen Kontext stellte die Landsgemeinde – besonders im Vergleich zum übrigen Europa – eine einmalige Form der umfassenden Partizipation dar, die den demokratischen Gehalt auch immer wieder im Sinne des modernen Naturrechts verbesserte. Im Anschluss an die letztjährigen Konferenzen zur Bedeutung des katholischen Konservatismus, des Liberalismus und des Frühsozialismus für die direkte Demokratie in der Schweiz sowie der theoretischen Grundlagen des Naturrechts und des Genossenschaftsprinzips befasst sich das Forschungsinstitut im Rahmen der sechsten Konferenz und den folgenden vertieft mit einzelnen Kantonen und ihrem Beitrag für die Entstehung und Entwicklung der direkten Demokratie.
Presse- Echo:
Glaner Nachrichten (192 KB)
Tondokumente der 6. Wissenschaftlichen Konferenz:
Samstag, 29. September 2018,
9.00 bis 16.30 Uhr
Escholzmatt, Gasthaus Bahnhof, Hauptstrasse 85, Saal
Im Mittelpunkt der fünften wissenschaftlichen Konferenz des Forschungsinstituts direkte Demokratie standen Forschungsresultate, welche die Bedeutung des Genossenschaftsprinzips für die direkte Demokratie aufzeigen. Das Genossenschaftsprinzip, das in der schweizerischen Eidgenossenschaft seit dem Mittelalter vielfältige Formen annahm, ist bis heute eine wichtige demokratische Tradition. Die drei sogenannten „Selbst“ – Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung – sorgten für eine direkte Mitsprache und Mitgestaltung in teilweise lebenswichtigen Dingen wie Wasserversorgung, Erstellen von Weg und Steg etc. In diesem Zusammenhang ist auch die genossenschaftliche Landsgemeindedemokratie zu nennen, die für zahlreiche ländliche Volksbewegungen des 19. Jahrhunderts ein wichtiges Modell darstellte auf dem Weg zu mehr Partizipation. Auf dieser Grundlage und den entsprechenden Erfahrungswerten sorgten im 19. Jahrhundert Persönlichkeiten auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene dafür, die direkte Demokratie auszugestalten. Im Mittelpunkt der fünften wissenschaftlichen Konferenz des Forschungsinstituts direkte Demokratie standen Forschungsresultate, welche die Bedeutung des Genossenschaftsprinzips für die direkte Demokratie aufzeigen. Das Genossenschaftsprinzip, das in der schweizerischen Eidgenossenschaft seit dem Mittelalter vielfältige Formen annahm, ist bis heute eine wichtige demokratische Tradition. Die drei sogenannten „Selbst“ – Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstbestimmung – sorgten für eine direkte Mitsprache und Mitgestaltung in teilweise lebenswichtigen Dingen wie Wasserversorgung, Erstellen von Weg und Steg etc. In diesem Zusammenhang ist auch die genossenschaftliche Landsgemeindedemokratie zu nennen, die für zahlreiche ländliche Volksbewegungen des 19. Jahrhunderts ein wichtiges Modell darstellte auf dem Weg zu mehr Partizipation. Auf dieser Grundlage und den entsprechenden Erfahrungswerten sorgten im 19. Jahrhundert Persönlichkeiten auf Gemeinde-, Kantons- und Bundesebene dafür, die direkte Demokratie auszugestalten.
Programm
Referenten
Prof. em. Dr. Wolf Linder, CV und Abstract
Dr. phil. Pirmin Meier, CV und Abstract
Dr. phil. René Roca, Leiter Forschungsinstitut
Presse- Echo:
Entlebucher Anzeiger
Wochen-Zeitung für das Emmental und Entlebuch
Wochenzeitung Zeit- Fragen
Zum Konferenzthema erschienen:
Gedanken eines Genossenschafters:
Was sich bei Raiffeisen ändern muss
in Basler Zeitung, 5. Juli 2018, S. 9
Samstag, 30 September 2017
9.00 - 16.30 Uhr
Hôtel Alpes et Lac, Neuchâtel
Im Mittelpunkt der vierten wissenschaftlichen Konferenz des Forschungsinstituts direkte Demokratie (www.fidd.ch) standen neue Forschungsresultate, welche die Bedeutung des Naturrechts für die direkte Demokratie aufzeigen. Das christliche und moderne Naturrecht als wissenschaftliche Grundlage für die Demokratie und die Menschenrechte wird seit geraumer Zeit kaum mehr beachtet. An Schulen und Universitäten wird das Naturrecht als einer untern vielen „Zugängen“ und oft in Gegensatz zu „modernen und progressiven Weltbildern“ angepriesen und abgewertet. Mit postmodernen und ahistorischen Ansätzen versuchen hingegen Historiker und andere Geisteswissenschaftler die „postdemokratische“ und „transnationale“ Zeit einzuläuten.
Nach der genaueren Betrachtung der „Trilogie“ der politisch-religiösen Einflüsse (Katholizismus, Liberalismus, Frühsozialismus) wurde mit der Thematik des „Naturrechts“ eine Reihe von Konferenzen eröffnen, die sich mit der Theorie der direkten Demokratie befassen.
Programm
Referenten
Lic. phil. M.A. Moritz Nestor CV und Abstract
Dr. phil. M.A. Christian Machek Abstract
Prof. Dr. Joachim Höfele CV und Abstract
Dr. phil. René Roca, Leiter Forschungsinstitut
Samstag, 1. Oktober 2016
Kulturhotel Guggenheim, Liestal
Das „Forschungsinstitut direkte Demokratie“ führte im Herbst 2014 die erste wissenschaftliche Konferenz unter dem Titel „Beiträge des Katholizismus zur modernen Schweiz“ durch. Der Tagungsband zu dieser Konferenz, Band 1 einer neuen Forschungsreihe zum Thema Demokratie, wurde Anfang Juli 2016 vom Schwabe-Verlag gedruckt und veröffentlicht. Letztes Jahr veranstaltete das Institut in Zürich die zweite Konferenz unter dem Titel „Liberalismus und direkte Demokratie“. Daran anknüpfend und im Bestreben die historische Forschung zur direkten Demokratie in der Schweiz weiter voranzutreiben, fand nun in Liestal am Samstag, 1. Oktober 2016, ie dritte wissenschaftliche Konferenz statt. Sie war dem Thema „Frühsozialismus und direkte Demokratie“ gewidmet. Neben den Katholisch-Konservativen (siehe erste Konferenz) leisteten auch die Frühsozialisten wichtige Beiträge zur Einführung und Entwicklung der direkten Demokratie, dies oft in Opposition zu den Liberalen (siehe zweite Konferenz). Die Konferenz versammelte namhafte Experten zur Thematik und wird zweifellos einen Beitrag zur Demokratieforschung leisten.
Programm
Referenten
Dr. rer. publ. Werner Wüthrich, CV und Abstract
lic. phil Lukas Ott
Dr. phil. et Dr. iur. Olivier Meuwly, CV und Abstract
Dr. phil. Ruedi Brassel,
Dr. phil., E.M.B.L.-HSG Michael Lauener, CV und Abstract
Dr. phil. René Roca, Leiter Forschungsinstitut
10. Oktober 2015
Zentrum Karl der Grosse, Zürich
Das „Forschungsinstitut direkte Demokratie“ führte am 17. Oktober 2014 die erste wissenschaftliche Konferenz unter dem Titel „Beiträge des Katholizismus zur modernen Schweiz“ durch. Daran anknüpfend und im Bestreben die historische Forschung zur direkten Demokratie in der Schweiz weiter voranzutreiben, fand am Samstag, 10. Oktober 2015, die zweite wissenschaftliche Konferenz statt. Sie war dem Thema „Liberalismus und direkte Demokratie“ gewidmet und legte anhand der Panels „Theoretische Grundlagen des Liberalismus“ sowie „Liberale Debatten – repräsentative vs. direkte Demokratie“ neue Forschungsresultate dar. Diese Forschungsergebnisse wurden mit dem interessierten Publikum angeregt diskutieren.
Das im Mittelpunkt der Konferenz stehende Verhältnis des schweizerischen Liberalismus zur direkten Demokratie war zwar ambivalent und konfliktgeladen, doch befruchteten sich beide Denkansätze und wurden in der Praxis zu wichtigen Bausteinen einer modernen Schweiz. Die Konferenz versammelte namhafte Experten zur Thematik, und brachte Licht in dieses Forschungsdesiderat. Damit wurde auch ein weiterer wichtiger Beitrag zur Demokratieforschung geleistet.
Programm
Referenten:
Paul Widmer, M.A.
lic.iur. Robert Nef
Prof. Dr. Joseph Jung CV, Abstract
Dr. phil Werner Ort CV, Abstract
Dr. phil. Daniel Annen CV, Abstract
Dr. phil. René Roca, Leiter Forschungsinstitut
17. Oktober 2014
Wysses Rössli, Mythensaal, Schwyz
Am 17. Oktober 2014 fand die 1. wissenschaftliche Konferenz des „Forschungsinstituts direkte Demokratie“ in Schwyz statt. Die Tagung widmete sich in zwei Themenblöcken den neuesten Erkenntnissen der Demokratie- und Bildungsforschung. Es wurde aufgezeigt, dass der Katholizismus in der Schweiz wichtige und grundlegende Beiträge für eine moderne Schweiz geliefert hat.
Anhand der Panels „Katholizismus und direkte Demokratie“ sowie „Katholizismus und Bildung“ haben die Referierenden aus den Fachrichtungen Geschichte, Kirchengeschichte (Theologie) und Erziehungswissenschaften ihre Forschungsresultate dargelegt und mit dem interessierten Publikum diskutieren. Damit erfuhren die Themenblöcke eine interdisziplinäre Annäherung und erhellten neue Aspekte der Forschung. Abstracts der Referate und CVs der Referenten stehen zur Verfügung.
Programm
Referenten:
Dr. Paul Oberholzer SJ,
Dr. phil. Pirmin Meier,
Prof. Dr. Heinrich R. Schmidt, CV; Abstract
Prof. Dr. Carlo Moos,
Dr. phil. René Roca, Abstract
Pressemitteilung
Artikel und Interview mit Dr. phil. René Roca im Boten der Urschweiz, 18. Oktober 2014
9. und 10. September 2010
Kultur- und Kongresshaus, Aarau
Am 9. und 10. September 2010 fand die wissenschaftliche Konferenz „Wege zur direkten Demokratie in den schweizerischen Kantonen“ in Aarau statt. Die Tagung widmete sich in vier Themenblöcken der Aufarbeitung des Forschungsstandes der Demokratiegeschichte in der Schweiz.
Anhand der Panels „Vormoderne Demokratie: Traditionsbildungen?“, „Die Bedeutung der Französischen Revolution“ sowie zwei Panels, die einzelne Kantonsbeispiele aufarbeiteten, legten die Referierenden aus den Fachrichtungen Geschichte, Philosophie, Kirchengeschichte (Theologie), Rechtswissenschaften und Politologie ihre Forschungsresultate dar und diskutierten diese mit einem interessierten Publikum. Mittlerweile ist ein Tagungsband erschienen.
Programm